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Nachhaltigkeits-
verständnis

Der ­H&R-Konzern­ ist­ sich ­seiner ­Rolle ­in ­der­ Gesellschaft ­und­ der­ daraus ­resultierenden­ Verantwortung­ bewusst. ­Er­ bewegt ­sich­ in ­einem­ ständig ­wachsenden­ regulatorischen­ Rahmen und­ nutzt ­dennoch ­die­ Möglichkeiten­ zur ­eigenen ­Entfaltung,­ um­ einen ­Ausgleich­ zwischen ­Ökonomie, ­Ökologie ­und ­Gesellschaft­ voranzutreiben.

Berichtsprofil und Umfeld des
H&R-Konzerns

Berichtsprofil und Umfeld

Dieser nichtfinanzielle Bericht (NfB) des H&R­Konzerns enthält gemäß § 315b­c HGB i. V. m. § 289b­e HGB und Art. 8 EU­Taxo nomie­Verordnung (2020/852) Angaben zu wesentlichen nicht finanziellen Aspekten unserer Geschäfts­ tätigkeit in den Bereichen Umwelt­, Arbeitnehmer­ und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte und Kor­ ruptions bekämpfung. Der nicht finanzielle Bericht wurde für 2022 erneut einer freiwilligen Prüfung mit begrenzter Sicherheit gemäß ISAE 3000 unterzogen.

Gesetzliche Anforderungen und Rahmensetzung

Für die Erstellung des NfB wurde kein (internationales) Rahmenwerk angewendet, da sich die Nachhaltigkeits­ berichterstattung des H&R­Konzerns weiterhin im Aufbau befindet.
Gleichwohl haben wir uns für 2022 an solchen Rahmenwerken orientiert: Der H&R­Konzern fühlt sich dem UNGC und damit der Einhaltung der „Sustainable Development Goals (SDG)“ sowie der Zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Anti­Korruption verpflichtet. Der Konzern hat es sich zum Ziel gesetzt, seine offizielle Teilnahme schnellstmöglich zur nächsten Beitrittsperiode (März bis Juni 2023) zu erklären.

Geschäftsmodell und Strategie
der H&R KGaA

Für eine detaillierte Darstellung des Geschäftszwecks, der Märkte und der Konzernstruktur verweisen wir auf den Konzern lagebericht 2022.
Mithilfe moderner Produktionsstandorte und Verfahrens­ techniken gewin nen wir aus Kohlenwasserstoffen mehr als 800 chemisch­p harmazeutische Spezialprodukte wie z. B. kenn zeich nungs freie Prozessöle, Weißöle oder Paraffine. Präzisions kunststoffteile runden unser Angebot ab. Unsere Erzeugnisse sind Bausteine in den Prozessen und Produkten zahlreicher Branchen, beispielsweise der Automobilindustrie. Über ein organisch gewachsenes Netzwerk produzieren und vertreiben wir unsere Erzeugnisse heute weltweit. Wir setzen sowohl auf eigene Weiterverarbeitungsanlagen und Vertriebseinheiten als auch auf Produktionspartnerschaften.
Insgesamt besteht der Konzern aus 48 Tochtergesellschaften. Er ist hinsichtlich der Segmente ChemPharm Refining und ChemPharm Sales in Produktionsstandorte (Deutschland), Weiter verarbeitungs standorte (England, Niederlande, Japan, Singapur, Malaysia, China, Thailand, Indonesien, Südafrika) und Vertriebsstandorte (Indien, Vietnam, Australien, USA, Brasilien) unterteilt. Im Segment Kunststoffe betreiben wir Produktionsstandorte in Deutschland, Tschechien und China.
Als global agierender Konzern stehen wir nicht nur gene­ rell im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern, sondern müssen uns zugleich auch unterschiedlichen global wirt­ schaft lichen Faktoren stellen. Hierzu zählen unters chiedliche wirtschaftspolitische Systeme ebenso wie kulturelle Beson­ derheiten oder regionale Herausforderungen an unser Handeln und unsere Produkte, die der H&R­Konzern in seiner strategischen Ausrichtung adressieren muss. Den Kern der Bestrebungen nehmen die deutschen Produktionsstandorte ein. Sie sind zum einen die größten Einheiten innerhalb des H&R­ Konzerns. Der ganz überwiegende Teil der über das Segment ChemPharm Refining deutschlandweit und über das Segment ChemPharm Sales global abgesetzten Hauptprodukte wird in diesen beiden Standorten erzeugt. Sie haben damit vor allem als Lieferanten für die Versorgung unseres konzernweiten Vertriebs­ und Weiterverarbeitungsnetzwerks mit chemisch­ pharmazeutischen Produkten und Rohstoffen wesentliche Bedeutung. Zugleich sind sie die Haupttreiber hinsichtlich des Konzernenergiebedarfs und der Emissionen. Aus Konzernsicht stehen daher die beiden Produktionsstandorte Hamburg und Salzbergen im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie im Vordergrund.

EU-Taxonomie-Verordnung und
taxonomiefähige Tätigkeiten

Die Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 enthält Kriterien für nachhaltige Investitionen und regelt zum anderen deren Offenlegung. Sie enthält Kriterien zur Bestimmung, ob eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist, um damit den Grad der ökologischen Nachhaltigkeit einer Investition ermitteln zu können. Die Delegierte Verordnung der Kommission vom 9. März 2022 zur Änderung der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2139 erweitert den bereits vorhandenen Kriterienkatalog und ergänzt die Offenlegungspflichten für Wirtschaftstätigkeiten in Teilen im Bereich Energie.

Nachhaltigkeitsverständnis und wesentliche Themen des H&R-Konzerns –
Ein Konzern mit Verantwortung

Als inhabergeführte Unternehmensgruppe bildet nach­ haltiges Denken ein grundlegendes Fundament unserer Unternehmenspolitik. Wir sind überzeugt, dass Fortschritte, die der Konzern hinsichtlich Qualitätsmanagement, Sicher­ heit, Umwelt­ und Gesundheitsschutz sowie Compliance erreicht, nicht nur die Reputation erhöhen, sondern auch die Wirtschaftlichkeit und damit die Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Zukunftsfähigkeit nachhaltig sichern.
Diese Überzeugung wird in unserem Leitsatz „Öl ist zum Verbrennen viel zu schade!“ deutlich, mit dem wir uns dazu bekennen, sinnvoll mit endlichen Ressourcen umzugehen. Gleichzeitig nehmen wir unsere Verantwortung als Arbeitgeber wahr und räumen der Sicherheit und der Förderung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hohe Priorität ein. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes sehen wir auch in der Man­ und Brain­Power unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine wertvolle Ressource.
Diese Aspekte kombinieren wir mit dem Anspruch, unsere Produk tionsprozesse und die begleitenden Dienstleistungen fehlerfrei zu steuern und kontinuierlich zu verbessern. Verankert ist dies in unserer Unternehmenspolitik, die für alle interessierten Kreise auf unserer Unternehmenswebsite einsehbar ist. Konzeptionell zur Seite steht uns zudem unser Integriertes Managementsystem (IMS), das alle Prozesse im Konzerns umfasst und deren Abläufe beschreibt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des H&R­Konzerns steht das Handbuch zum Integrierten Managementsystem sowohl als Vollversion über das Intranet als auch in Auszügen über unser Schulungssystem zur Verfügung. Auf diese Weise können wir das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer einwandfreien Ausgangsqualität unserer Produkte sicherstellen und damit unser Qualitätsziel erfüllen: dem Verbraucher hochwertige und sichere Produkte anzubieten.

Das IMS berücksichtigt gleichrangig die Aspekte des Arbeits­ und Gesundheitsschutzes, des Umweltschutzes sowie Qualitäts anforderungen, die sich aus den Anforderungen der international anerkannten Zertifizierungen ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001, ISO 50001, ISO 17025, ISO 14067, ISO/TS 16949 sowie IATF 16949 ergeben. Das Integrierte Management als solches wird nicht gesondert zertifiziert, da die jeweiligen Bestandteile des IMS für sich (intern/extern) geprüft und (extern) entsprechend der jeweiligen ISO­ Normen zertifiziert werden.
Nicht alle unsere Konzerngesellschaften sind nach allen ISO­ Normen zertifiziert. Um das Ziel einer verbesserten Bewertung durch EcoVadis zu erreichen, streben wir einen höheren Zertifizierungsgrad innerhalb des Konzerns an. Fordert zudem ein Kunde die Zertifizierung nach einer bestimmten Norm, so wird diese Zertifizierung vorgenommen. Sämtliche konzernweit gehaltenen Zertif izierungen werden in einer Datei erfasst. Ergeben sich aus der Zertifizierung weitere bzw. regelmäßig wiederkehrende Pflichten, so werden diese in einem sogenannten Management­Review erfasst und in regelmäßigen Abständen von den Geschäftsführungen der betroffenen Tochtergesellschaften an die Konzernführung gemeldet.

Achtung von
Menschenrechten

Zu unserer Compliance auf Basis des Verhaltenskodex gehört die Einhaltung von ane rkannten Menschenrechten an unseren Standorten sowie in unseren Geschäftsbeziehungen. Dies beinhaltet vor allem den Schutz der persönlichen Würde und der Privat sphäre jedes Einzelnen. Zudem erkennen wir die Rechte auf Versammlungs­ und Ver­ einigungsfreiheit gegen über Mitarbeiterinnen und Mit­ arbeitern und/oder Geschäftspartnern an. Die Einhaltung von Menschenrechten ist in unserem Verhaltenskodex und in unserer Unternehmenspolitik festgeschrieben. 

Um­ auch ­in­ unserer­ Lieferkette­ sicherzustellen,­ dass­ Menschenrechte­ beachtet­ werden,­ sind­ sowohl­ unsere­ Unternehmenspolitik als­ auch­ ein­ separater­ Lieferantenkodex­ Bestandteil­ der­ Vertragswerke­ mit­ unseren­ Lieferanten.­ Wenn­ ein­ Lieferant­ einen­ Subunternehmer­ beauftragt,­ hat­ er­ sicherzustellen, ­dass­ dieser­ alle­ Verpflichtungen ­kennt­ und­ einhält,­ die­ unser ­Lieferant­ mit­ uns­ eingegangen­ ist.­ Eine­ Überprüfung­ dieser­ Themen ­findet­ nicht­ explizit ­statt,­ es­ erfolgen ­jedoch ­generelle ­Lieferantenaudits­ durch­ die­ zuständigen­ Fachabteilungen ­bzw. Gesellschaften.

Bekämpfung von Korruption
und Bestechung

Der H&R­Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, im geschäftlichen Umgang redlich und unbestechlich aufzutreten. Zur Erreichung dieses Ziels messen wir dem korrekten Umgang mit Geschäftspartnern, Kunden und Behörden eine große Bedeutung bei und räumen der Bekämpfung von Korruption und Bestechung daher eine zentrale Stellung in unserem Compliance Management System und in unserem Verhaltenskodex ein. Letzterer legt klar fest, dass Vergabeentscheidungen auss chließlich aufgrund einer Leistungsbewertung erfolgen. Entsprechend streben wir wirtschaftlichen Erfolg durch die Qualität unserer Leistung an und dulden keine Form der Korruption oder sonstige unlautere Geschäftspraktiken, die zu einer Vorteilsgewinnung führen könnten. Daher enthält der Verhaltenskodex auch eindeutige Regelungen zu u. a. der Gewährung oder Annahme von Vergünstigungen oder Geschenken, der Teilnahme an vorwiegend nicht geschäftlichen Veranstaltungen oder Sponsoring.

Die­ wichtigste­ Maßnahme­ zur­ Sicherstellung­ von­ Ziel­ und­ Konzept­ sehen­ wir­ in­ unserem­ konzernweiten­ Schulungssystem,­ das­ im­ Rahmen­ der­ Unterweisung­ unsere­ Beschäftigten­ zum­T hema­ Korruption­ schult.­ Darüber­ hinaus ­können­ sie­ sich­ in­ Zweifelsfällen­ jederzeit­ an­ den­ Compliance-Manager,­ ihren­ Vorgesetzten­ oder­ die­ Geschäftsführung­ wenden.­ Die­ Meldung­ kann­ direkt­ oder­ über­ ein­ anonymes­ Whistleblowersystem­ erfolgen.­ Zudem­ erfolgt­ eine­ quartärliche­ Abfrage­ des­ Risiko­inventars­ aller­ konzernweiten ­Standorte,­ in­ deren­ Zuge­ die­ Geschäftsführer­ zu­ Gesetzes-­ und­ Compliancerisiken­ zu ­berichten­ haben.­ Korruptionsfälle sind­ im­ abgelaufenen­ Berichts­jahr ­nicht­ gemeldet­ worden.

Gesellschaftliches
Engagement

An ­seinen­ Standorten ­ist­ der ­H&R-Konzern ­nicht ­nur­ Unternehmen­ und­ Arbeitgeber,­ sondern­ auch ­Nachbar. ­Wir­ sehen ­uns an unseren Unternehmensstandorten als Bestandteil der gesellschaftlichen ­Strukturen ­und­ verfolgen ­das ­Ziel, ­ein ­verant­wortungsvoller ­und­ engagierter ­Partner­ zu­ sein.

Ein ­übergeordnetes­ konzernweites ­Konzept ­hinsichtlich­ des­ sozialen­ Engagements­ verfolgt­ der­ H&R-Konzern­ bislang­ nicht,­ da­ wir­ der­ Auffassung ­sind,­ dass ­individuelle ­Ansätze ­unserer­ Internationalität­ und­ den­ lokalen ­Erfordernissen bei­ Bedarf­ am­ besten­ gerecht­ werden­ können.­ Entsprechend­ nehmen­ wir­ unsere­ gesellschaftliche­ Verantwortung­ ernst ­und­ greifen ­dabei­ auf­ eine ­Vielzahl­ von ­Maßnahmen­ zurück:­

Anregungen­ und­ Beschwerden­ aus­ der­ Bevölkerung­ gehen wir­ entsprechend­ nach,­ die­ Abhilfe­ erfolgt ­zumeist­ direkt­ und­ unbürokratisch.­ Darüber­ hinaus­ hat­ sich­ der­ H&R-Konzern ­zum­ Ziel­ gesetzt,­ an­ den­ Standorten­ mit­ regelmäßigen­Veranstaltungen­ wie­ dem­ „Tag­ der­ offenen­ Tür“­ oder­ ganz­ konkret­ in­ Hamburg­ im­ Zuge­ der­ „Langen­ Nacht­ der Industrie“­präsent­ zu ­sein­ und­ so­ den­ wichtigen ­Dialog­ mit interessierten­ Bürgern­ zu­ führen.­ Im­ Zuge­ der­ COVID-19-Pandemie­ mussten­ solche­ Veranstaltungen­ im­ Jahr­ 2021­zurückstehen.

Soziale Aktivitäten führen unsere Standorte in Eigen ver­ antwortung, angepasst an die länderspezifischen Gegeben ­ heiten, durch. In Deutschland unterhalten wir z. B. die Landmann­Stiftung, mit der mit einem Gesamtumfang von EUR 12.000 pro Jahr Studentinnen und Studenten in unseren Fachrichtungen (Chemie bzw. Ingenieurwissenschaften) im Zuge des Deutschlandstipendiums der Universität Hamburg gefördert werden. Zuletzt wurde unsere Zusage zum Wintersemester 2022/2023 erneuert und die Verpflichtung zur Unterstützung von insgesamt sechs Stipendien abgegeben.


Sie möchten mehr erfahren? Dann lesen Sie den vollständigen Artikel in unserem Nachhaltigkeits- bericht 2022

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