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Nachhaltigkeits-
verständnis

Der ­H&R-Konzern­ ist­ sich ­seiner ­Rolle ­in ­der­ Gesellschaft ­und­ der­ daraus ­resultierenden­ Verantwortung­ bewusst. ­Er­ bewegt ­sich­ in ­einem­ ständig ­wachsenden­ regulatorischen­ Rahmen und­ nutzt ­dennoch ­die­ Möglichkeiten­ zur ­eigenen ­Entfaltung,­ um­ einen ­Ausgleich­ zwischen ­Ökonomie, ­Ökologie ­und ­Gesellschaft­ voranzutreiben.

Berichtsprofil und Umfeld des
H&R-Konzerns

Berichtsprofil und Umfeld

Dieser nichtfinanzielle Bericht (NfB) des H&R-Konzerns enthält gemäß § 289b-e HGB i. V. m. § 315b-c HGB und Art. 8 EU-Taxonomie-Verordnung (2020/852) Angaben zu wesentlichen nichtfinanziellen Aspekten unserer Geschäfts-tätigkeit in den Bereichen Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung. Der Nichtfinanzielle Konzernbericht wurde für 2023 ein weiteres Mal einer freiwilligen Prüfung mit begrenzter Sicherheit gemäß ISAE 3000 unterzogen.

Gesetzliche Anforderungen und Rahmensetzung

Für die Erstellung des NfB wurde 2023 kein internationales Rahmenwerk angewendet, da sich die Nachhaltigkeits-berichterstattung des H&R-Konzerns mit Blick auf die anstehende Umsetzung der CSRD-Richtlinie im Umbruch befindet. Gleichwohl haben wir uns für 2023 an solchen Rahmen werken orientiert: Der H&R-Konzern fühlt sich dem UNGC und damit der Einhaltung der „Sustainable Development Goals (SDG)“ sowie der Zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Anti-Korruption verpflichtet und ist dieser Initiative 2023 beigetreten.

Geschäftsmodell und Strategie
der H&R KGaA

Für eine detaillierte Darstellung des Geschäftszwecks, der Märkte und der Konzernstruktur verweisen wir auf den Konzern lagebericht 2023. Der dortige und identische Konsolidierungskreis wurde auch für die Erstellung des Nichtfinan-ziellen Konzernberichts angewendet.
Mithilfe moderner Produktionsstandorte und Verfahrenstechniken gewinnen wir aus Kohlenwasserstoffen mehr als 800 chemisch-pharmazeutische Spezialprodukte wie z. B. kennzeichnungsfreie Prozessöle, Weißöle oder Paraffine. Präzisionskunststoffteile runden unser Angebot ab. Unsere Erzeugnisse sind Bausteine in den Prozessen und Produkten zahlreicher Branchen, beispielsweise der Automobilindustrie. Über ein organisch gewachsenes Netzwerk produzieren und vertreiben wir unsere Erzeugnisse heute weltweit. Wir setzen sowohl auf eigene Weiterverarbeitungsanlagen und Vertriebseinheiten als auch auf Produktionspartnerschaften.
Als global agierender Konzern stehen wir nicht nur generell im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern, sondern müssen uns zugleich auch unterschiedlichen globalwirtschaftlichen Faktoren stellen. Hierzu zählen unterschiedliche wirtschaftspolitische Systeme ebenso wie kulturelle Besonderheiten oder regionale Herausforderungen an unser Handeln und unsere Produkte, die der H&R-Konzern in seiner strategischen Ausrichtung adressieren muss.
Den Kern der Bestrebungen in Sachen Nachhaltigkeit nehmen die deutschen Produktionsstandorte ein. Sie sind zum einen die größten Einheiten innerhalb des H&R-Konzerns. Der ganz überwiegende Teil der über das Segment ChemPharm Refining deutschlandweit und über das Segment ChemPharm Sales global abgesetzten Hauptprodukte wird in diesen beiden Standorten erzeugt. Sie haben damit vor allem als Lieferanten für die Versorgung unseres konzernweiten Vertriebs- und Weiterverarbeitungsnetzwerks mit chemisch-pharmazeutischen Produkten und Rohstoffen wesentliche Bedeutung. Zugleich sind sie die Haupttreiber hinsichtlich des Konzernenergiebedarfs und der Emissionen. Aus Konzernsicht stehen daher die beiden Produktionsstandorte Hamburg und Salzbergen im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie im Vordergrund. Sie sind sowohl wesentliche Quelle für die Berichterstattung als auch der größte Hebel für Verbesserungen in Sachen Umwelt.

EU-Taxonomie-Verordnung und
taxonomiefähige Tätigkeiten

Die Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rats vom Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 enthält Kriterien für nachhaltige Investitionen und regelt zum anderen deren Offenlegung. Sie enthält zudem Kriterien zur Bestimmung, ob eine Wirtschaftstätigkeit (im Folgenden auch: Aktivität/Wirtschaftsaktivität) als ökologisch nachhaltig einzustufen ist, um damit den Grad der ökologischen Nachhaltigkeit einer Investition ermitteln zu können. Änderungen, Erweiterungen und Offenlegungspflichten wurden bis Stand Juni 2023, im Falle der FAQ bis Ende 2023 berücksichtigt.

Nachhaltigkeitsverständnis und wesentliche Themen des H&R-Konzerns –
Ein Konzern mit Verantwortung

Als inhabergeführte Unternehmensgruppe bildet nach­ haltiges Denken ein grundlegendes Fundament unserer Unternehmenspolitik. Wir sind überzeugt, dass Fortschritte, die der Konzern hinsichtlich Qualitätsmanagement, Sicher­ heit, Umwelt­ und Gesundheitsschutz sowie Compliance erreicht, nicht nur die Reputation erhöhen, sondern auch die Wirtschaftlichkeit und damit die Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Zukunftsfähigkeit nachhaltig sichern.
Diese Überzeugung wird in unserem Leitsatz „Öl ist zum Verbrennen viel zu schade!“ deutlich, mit dem wir uns dazu bekennen, sinnvoll mit endlichen Ressourcen umzugehen. Gleichzeitig nehmen wir unsere Verantwortung als Arbeitgeber wahr und räumen der Sicherheit und der Förderung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hohe Priorität ein. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes sehen wir auch in der Man­ und Brain­Power unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine wertvolle Ressource.
Diese Aspekte kombinieren wir mit dem Anspruch, unsere Produk tionsprozesse und die begleitenden Dienstleistungen fehlerfrei zu steuern und kontinuierlich zu verbessern. Verankert ist dies in unserer Unternehmenspolitik, die für alle interessierten Kreise auf unserer Unternehmenswebsite einsehbar ist. Konzeptionell zur Seite steht uns zudem unser Integriertes Managementsystem (IMS), das alle Prozesse im Konzerns umfasst und deren Abläufe beschreibt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des H&R­Konzerns steht das Handbuch zum Integrierten Managementsystem sowohl als Vollversion über das Intranet als auch in Auszügen über unser Schulungssystem zur Verfügung. Auf diese Weise können wir das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer einwandfreien Ausgangsqualität unserer Produkte sicherstellen und damit unser Qualitätsziel erfüllen: dem Verbraucher hochwertige und sichere Produkte anzubieten.

Das IMS berücksichtigt gleichrangig die Aspekte des Arbeits­ und Gesundheitsschutzes, des Umweltschutzes sowie Qualitäts anforderungen, die sich aus den Anforderungen der international anerkannten Zertifizierungen ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001, ISO 50001, ISO 17025, ISO 14067, ISO/TS 16949 sowie IATF 16949 ergeben. Das Integrierte Management als solches wird nicht gesondert zertifiziert, da die jeweiligen Bestandteile des IMS für sich (intern/extern) geprüft und (extern) entsprechend der jeweiligen ISO­ Normen zertifiziert werden.
Nicht alle unsere Konzerngesellschaften sind nach allen ISO­ Normen zertifiziert. Um das Ziel einer verbesserten Bewertung durch EcoVadis zu erreichen, streben wir einen höheren Zertifizierungsgrad innerhalb des Konzerns an. Fordert zudem ein Kunde die Zertifizierung nach einer bestimmten Norm, so wird diese Zertifizierung vorgenommen. Sämtliche konzernweit gehaltenen Zertif izierungen werden in einer Datei erfasst. Ergeben sich aus der Zertifizierung weitere bzw. regelmäßig wiederkehrende Pflichten, so werden diese in einem sogenannten Management­Review erfasst und in regelmäßigen Abständen von den Geschäftsführungen der betroffenen Tochtergesellschaften an die Konzernführung gemeldet.

Achtung von
Menschenrechten

Zu unserer Compliance auf Basis des Verhaltenskodex gehört die Einhaltung von ane rkannten Menschenrechten an unseren Standorten sowie in unseren Geschäftsbeziehungen. Dies beinhaltet vor allem den Schutz der persönlichen Würde und der Privat sphäre jedes Einzelnen. Zudem erkennen wir die Rechte auf Versammlungs­ und Ver­ einigungsfreiheit gegen über Mitarbeiterinnen und Mit­ arbeitern und/oder Geschäftspartnern an. Die Einhaltung von Menschenrechten ist in unserem Verhaltenskodex und in unserer Unternehmenspolitik festgeschrieben. 

Um­ auch ­in­ unserer­ Lieferkette­ sicherzustellen,­ dass­ Menschenrechte­ beachtet­ werden,­ sind­ sowohl­ unsere­ Unternehmenspolitik als­ auch­ ein­ separater­ Lieferantenkodex­ Bestandteil­ der­ Vertragswerke­ mit­ unseren­ Lieferanten.­ Wenn­ ein­ Lieferant­ einen­ Subunternehmer­ beauftragt,­ hat­ er­ sicherzustellen, ­dass­ dieser­ alle­ Verpflichtungen ­kennt­ und­ einhält,­ die­ unser ­Lieferant­ mit­ uns­ eingegangen­ ist.­ Eine­ Überprüfung­ dieser­ Themen ­findet­ nicht­ explizit ­statt,­ es­ erfolgen ­jedoch ­generelle ­Lieferantenaudits­ durch­ die­ zuständigen­ Fachabteilungen ­bzw. Gesellschaften.

Bekämpfung von Korruption
und Bestechung

Der H&R­Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, im geschäftlichen Umgang redlich und unbestechlich aufzutreten. Zur Erreichung dieses Ziels messen wir dem korrekten Umgang mit Geschäftspartnern, Kunden und Behörden eine große Bedeutung bei und räumen der Bekämpfung von Korruption und Bestechung daher eine zentrale Stellung in unserem Compliance Management System und in unserem Verhaltenskodex ein. Letzterer legt klar fest, dass Vergabeentscheidungen auss chließlich aufgrund einer Leistungsbewertung erfolgen. Entsprechend streben wir wirtschaftlichen Erfolg durch die Qualität unserer Leistung an und dulden keine Form der Korruption oder sonstige unlautere Geschäftspraktiken, die zu einer Vorteilsgewinnung führen könnten. Daher enthält der Verhaltenskodex auch eindeutige Regelungen zu u. a. der Gewährung oder Annahme von Vergünstigungen oder Geschenken, der Teilnahme an vorwiegend nicht geschäftlichen Veranstaltungen oder Sponsoring.

Die­ wichtigste­ Maßnahme­ zur­ Sicherstellung­ von­ Ziel­ und­ Konzept­ sehen­ wir­ in­ unserem­ konzernweiten­ Schulungssystem,­ das­ im­ Rahmen­ der­ Unterweisung­ unsere­ Beschäftigten­ zum­T hema­ Korruption­ schult.­ Darüber­ hinaus ­können­ sie­ sich­ in­ Zweifelsfällen­ jederzeit­ an­ den­ Compliance-Manager,­ ihren­ Vorgesetzten­ oder­ die­ Geschäftsführung­ wenden.­ Die­ Meldung­ kann­ direkt­ oder­ über­ ein­ anonymes­ Whistleblowersystem­ erfolgen.­ Zudem­ erfolgt­ eine­ quartärliche­ Abfrage­ des­ Risiko­inventars­ aller­ konzernweiten ­Standorte,­ in­ deren­ Zuge­ die­ Geschäftsführer­ zu­ Gesetzes-­ und­ Compliancerisiken­ zu ­berichten­ haben.­ Korruptionsfälle sind­ im­ abgelaufenen­ Berichts­jahr ­nicht­ gemeldet­ worden.

Gesellschaftliches
Engagement

An ­seinen­ Standorten ­ist­ der ­H&R-Konzern ­nicht ­nur­ Unternehmen­ und­ Arbeitgeber,­ sondern­ auch ­Nachbar. ­Wir­ sehen ­uns an unseren Unternehmensstandorten als Bestandteil der gesellschaftlichen ­Strukturen ­und­ verfolgen ­das ­Ziel, ­ein ­verant­wortungsvoller ­und­ engagierter ­Partner­ zu­ sein.

Ein übergeordnetes konzernweites Konzept hinsichtlich des sozialen Engagements verfolgt der H&R-Konzern bislang nicht, da wir der Auffassung sind, dass individuelle Ansätze unserer Internationalität und den lokalen Erfordernissen bei Bedarf am besten gerecht werden können. Entsprechend nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst und greifen dabei auf eine Vielzahl von Maßnahmen zurück: Anregungen und Beschwerden aus der Bevölkerung gehen wir entsprechend nach, die Abhilfe erfolgt zumeist direkt und unbürokratisch. Soziale Aktivitäten führen unsere Standorte in Eigenverantwortung, angepasst an die länderspezifischen Gegebenheiten, durch. In Deutschland unterhalten wir z.B. die Landmann-Stiftung, mit der mit einem Gesamtumfang von € 12.000 pro Jahr Studentinnen und Studenten in unseren Fachrichtungen (Chemie bzw. Ingenieurwissenschaften) im Zuge des Deutschlandstipendiums der Universität Hamburg gefördert werden. Zuletzt wurde unsere Zusage zum Wintersemester 2023/2024 erneuert und die Verpflichtung zur Unterstützung von insgesamt sechs Stipendien abgegeben.
 

Darüber hinaus engagiert sich der H&R-Konzern anlassbezogen im Bereich der Sport- und Jugendförderung und unterstützt verschiedene Einrichtungen. Besonders stolz sind wir auf viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich an den Standorten freiwillig und ehrenamtlich einsetzen, sei es kirchlich, sozialpolitisch oder nachbarschaftlich. Sie bewegen vor allem dort etwas, wo nicht allein finanzielle Mittel, sondern auch helfende Hände gefragt sind. H&R unterstützt diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, indem wir deren Planungen bei der Aufstellung unserer Schicht-, Arbeits- und Urlaubspläne vorrangig berücksichtigen.


Sie möchten mehr erfahren? Dann lesen Sie den vollständigen Artikel in unserem Nachhaltigkeits- bericht 2023

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